Veranstaltungen

Smart Rail Via Vindobona - Internationale Konferenz

Die erste Smart Rail Via Vindobona Konferenz fand im Festsaal der Technischen Universität Wien statt.

Moderiert wurde die Konferenz von Prof. Bernhard Rüge, der auch der Organisator war. Eröffnet wurde die Konferenz mit einem Vortrag von Ing. Rudolf Franz Heide über die Bedeutung der Bahnlinie Dresden - Prag - Wien. Es folgten eine Reihe interessanter Beiträge der Konferenzpartner, d.h. der Tschechischen Eisenbahnverwaltung, der ÖBB Infra, der DB InfraGO und von Gästen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, zur Strategie für die Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur. Am zweiten Tag stand eine Besichtigung des Semmering-Basistunnels sowie der ÖBB-Zugwartungshalle für Nachtzüge auf dem Programm.

Die zweite Konferenz wird am 27. und 28. Januar 2026 in Prag stattfinden.

Weitere Information


Telematikanwendungen in Bezug auf die Kapazität und betriebliche Effizienz von Eisenbahnen

Am 9. April 2024 fand in der Masaryk Lounge des Prager Bahnhofs Dejvice der zweite Workshop der Reihe „Smart Via Vindobona“ statt, der sich mit Telematikanwendungen im Zusammenhang mit der Kapazität und der betrieblichen Effizienz von Eisenbahnen befasste und in Zusammenarbeit mit den Technischen Universitäten in Dresden und Wien organisiert wurde.

Einsatz virtueller Balisen zur automatischen Schmierung von Anschlussgleisen: Telematikprojekt und Erfahrungen aus Feldversuchen im Einzugsgebiet der Erzgebirgsbahn

Vortragende: Prof. Dr.-Ing. Prof. Dr. Oliver Michler, TU Dresden, Institut für Verkehrstelematik, Fachgebiet „Informationstechnik für Verkehrssysteme“.

Die Schmierung wird bei Schienenfahrzeugen eingesetzt, um die Abnutzung der Radkästen und Schienen zu verringern und auch um den Lärm in Form der typischen Schleifgeräusche zu reduzieren. Ein Abstellgleis ist ein kleiner, seitlich an den Rädern angebrachter Spurkranz, der das Gleis mechanisch stützt und auch als Entgleisungsschutz dient. Besonders auf Bahnstrecken mit häufigen und scharfen Kurven, wie z.B. der Erzgebirgsbahn, bietet die Schmierung des Drehgestells vorteilhafte materielle und ökologische Aspekte des Einsatzes. Obwohl mobile Schmiersysteme (auf dem fahrenden Fahrzeug) stationären Infrastruktursystemen (direkt an der Strecke) in Bezug auf Effizienz und Kosten überlegen sind, werden sie meist manuell bedient. In diesem Beitrag wird ein Ansatz für eine automatisierte Lösung in Form eines Hardware-Software-Telematik-in-the-Loop (HSTiL)-Verfahrens im Rahmen des Forschungsprojekts PiLoNav vorgestellt. Der Inhalt reicht von einer Annäherung an die Signalverarbeitung als akustisches System über Laborexperimente mit Telematikkomponenten bis hin zu Erfahrungen aus Feldversuchen auf der Erzgebirgsbahn.

Auswirkungen der Kapazitätserhöhung auf die Lärmimmissionen nach dem europäischen Prognosemodell

Vortragende: Dr. Thomas Maly, TU Wien, Co-Autor: Kirisits Christian / Ziviltechnikerbüro Dr. Kirisits und Medizinische Universität Wien

Elektrifizierter Schienenverkehr gilt als eine äußerst nachhaltige Form der Mobilität und findet daher auf nationaler und europäischer Ebene immer mehr Verbreitung. Bei der damit verbundenen Kapazitätserweiterung muss jedoch ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen auf die Lärmemissionen gelegt werden, damit die Akzeptanz bei den Anrainern nicht negativ beeinflusst wird, aber auch damit die Kapazität der Strecke nicht durch Immissionsgrenzwerte eingeschränkt wird. Moderne Prognosemodelle ermöglichen es, den Zusammenhang zwischen der Verkehrsentwicklung und den daraus resultierenden durchschnittlichen Immissionen im Voraus detailliert zu analysieren. In der Präsentation werden daher verschiedene Aspekte behandelt, wie z.B. Veränderungen durch die Umrüstung von Güterwagen oder die Bedeutung von Hochspannungsquellen im Hochgeschwindigkeitsverkehr. Es wird die mit der Richtlinie 2002/49/EG über Umgebungslärm eingeführte Berechnungsmethode verwendet, die europaweit für die strategische Lärmkartierung verbindlich ist. Da diese Methode auch in Österreich den Stand der Technik symbolisiert, deren Anwendung für detaillierte Lärmstudien und rechtsverbindliche Immissionsprognosen erforderlich ist, werden auch die Grenzen dieser Methode diskutiert.

Auswirkungen der Fahrzeugauslegung auf Kapazität und betriebliche Effizienz

Vortragende: Prof. Dr. Bernhard Rüger, TU Wien

Die Gestaltung des Fahrzeuglayouts im Hinblick auf die Positionierung von Türen, Sitzen und Gepäckfächern sowie die Abmessungen des Einstiegsbereichs haben einen wesentlichen Einfluss auf die Umsteigezeit der Fahrgäste und damit auf die Gesamtverweildauer am Bahnhof und die tatsächliche Sitzplatzverfügbarkeit. Bei einer ungünstigen Gestaltung sind bis zu 20 % der Sitzplätze de facto nicht nutzbar, was zu einer entsprechenden Verringerung der Sitzplatzkapazität führen kann. Außerdem führen längere Haltezeiten zu längeren Stationsbelegungszeiten und längeren Zugintervallen, was die Streckenkapazität verringert. Längere Haltezeiten erhöhen auch den Energiebedarf, da höhere Fahrgeschwindigkeiten erforderlich sind. Im Nahverkehr sind „ungeliebte“ Fahrzeugplätze besonders wichtig, da sie immer zu einer geringeren Auslastung und damit zu einer geringeren Fahrgastkapazität führen. Sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr lassen sich durch eine geeignete Gestaltung der Fahrzeuganordnung eine Reihe positiver betrieblicher Effekte erzielen.

Ladeinfrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge

Vortragende: Prof. Dr. Steffen Röhlig HTW Dresden

Der Einsatz von batterieelektrischen Triebzügen (BEMUs) erfordert die Installation von Ladeinfrastruktur außerhalb bereits elektrifizierter Bahnstrecken. Für den Ladevorgang ist es sinnvoll, die Schnittstelle Oberleitung/Stromabnehmer für die Energieübertragung zu nutzen. Neben einem kurzen Abschnitt der Oberleitung wird eine Ladestation zur Energieversorgung benötigt. In Deutschland wurde ein System entwickelt und erprobt, das auch für AC 25 kV 50 Hz einsetzbar ist und in relativ kurzer Zeit mit geringen Eingriffen in die Bahninfrastruktur installiert werden kann.


Entwicklung und Instandhaltung der Infrastruktur

Am 31. Oktober 2023 fand in der Masaryk Lounge des Prager Bahnhofs Dejvice unter der Schirmherrschaft des Dekans, Prof. Ondrej Pribyl, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn Netze und der Technischen Universität Wien und Graz ein Workshop mit dem Titel „Smart Via Vindobona“ statt, der sich mit der Entwicklung und Instandhaltung der Infrastruktur befasste. Der Hauptredner war Univ. Prof. Peter Veit von der TU Graz. Es wurden die Entwicklungsprojekte in den einzelnen Ländern und die Vision einer gemeinsamen Plattform der Universitäten und Infrastrukturbetreiber unserer Länder vorgestellt.


Erschwingliche Traktionsenergie für Eisenbahnen

Am 15. Dezember 2022 fand im Rittersaal der Eisenbahnverwaltung in Prag ein Workshop unter der Schirmherrschaft des Dekans der CTU FD und des Generaldirektors der Eisenbahnverwaltung.

Prof. Ing. Ondřej Přibyl, Ph.D., Dekan der Fakultät für Verkehrswesen der CTU in Prag, hielt die Eröffnungsrede des Workshops. Er begrüßte die Teilnehmer und betonte die Bedeutung der Diskussion über die Verfügbarkeit von Bahnstrom für den Eisenbahnsektor.

Ing. Aleš Krejčí, stellvertretender Generaldirektor für Wirtschaft, Správa železnic, hielt ebenfalls eine Eröffnungsrede. Er konzentrierte sich auf die wirtschaftlichen Aspekte der Sicherstellung der Verfügbarkeit von elektrischer Energie für die Eisenbahn.

Ing. Petr Třešňák, stellvertretender Minister für Industrie und Handel, sprach über die Verfügbarkeit von elektrischer Energie für die Eisenbahn im Jahr 2023. Er ging auf das Projekt im Rahmen des THÉTA-Programms, Maßnahmen für den Eisenbahnverkehrssektor und die Dekarbonisierung des Sektors ein. Er warf auch Fragen zur Diskussion über Projektergebnisse, erforderliche Inputs, Hindernisse für die Sicherstellung der Energieverfügbarkeit und die Angemessenheit der aktuellen Maßnahmen auf.

Ing. Luboš Knížek, Leiter der Abteilung für Konzepte und internationale Zusammenarbeit im Eisenbahnwesen, Ministerium für Verkehr, sprach über die Elektrifizierung des Eisenbahnverkehrs. Seine Präsentation umfasste die Entwicklung der elektrischen Traktion, die Modernisierung der Umwandlung und einfache Elektrifizierungsprojekte. Er erläuterte auch weitere Aktivitäten wie den NIP TSI ENE und die Unterstützung der Entwicklung der elektrischen Traktion.

Ing. Jaromír Hrubý, Direktor der Abteilung für Elektrotechnik und Energie, Správa železnic, konzentrierte sich auf die Verfügbarkeit von Elektrizität aus der Sicht des Betreibers der Stromversorgungsinfrastruktur. Er sprach über den aktuellen Strommarkt, die Struktur der Verbrauchs- und Übergabestellen von SŽ, die Arten des Stromverbrauchs in der Eisenbahn, Kriterien für die Verfügbarkeit der Stromversorgung und Strategien zur Sicherstellung der Stromversorgung für die Eisenbahn.

Libor Slavík, Leiter der Energieabteilung, České dráhy, präsentierte die Verfügbarkeit von elektrischer Energie für Züge in der Tschechischen Republik. Seine Präsentation umfasste eine Vorstellung des Unternehmens, die Anzahl der Fahrzeuge, die Modernisierung der Fahrzeugflotte, den Energieverbrauch und das TEE-Beschaffungsmodell. Er gab auch eine Zusammenfassung und Schlussfolgerung mit wichtigen Überlegungen für die Zukunft der Stromversorgung für die Eisenbahn.

Mgr. Jakub Jirousek, Abteilung für Preisregulierung in der Elektrizitätswirtschaft, Energieregulierungsbehörde, sprach über die Zuständigkeit der ERÚ und die Besonderheiten der Preisregulierung für Kunden, die Eisenbahnverkehrsdienstleistungen erbringen. Er behandelte Themen wie das Energiegesetz, die Situation auf den Strommärkten, Maßnahmen gegen das Wachstum des regulierten Teils der Strompreise, Preisentscheidungen für Strom und die Preiskomponente zur Unterstützung von Strom für den Eisenbahnverkehr.

Ing. Petr Boček, TTC Controls s.r.o., hielt eine Präsentation über die laufende Messung des Verbrauchs von Fahrzeugen mit elektrischer Traktion. Er sprach über den Stromzähler des Fahrzeugs und sein Ökosystem, die Vorteile des Messökosystems für die Benutzer und das Fahrerassistenzsystem (DAS).

Ing. Jiří Pohl, Siemens Mobility s.r.o., sprach über den nachhaltigen Preis für elektrische Energie für die Eisenbahn. Seine Präsentation befasste sich mit der Ausgangssituation der Energieressourcen in der EU, dem EU-ETS-Emissionshandelssystem, der Diskriminierung der elektrischen Traktion, dem Einfluss des EU-ETS-Marktpreises auf den Marktpreis für Strom und der Beseitigung der Diskriminierung der elektrischen Traktion. Er sprach auch über EU-ETS-Emissionszertifikate, Kosten und Einnahmen und schlug Änderungen des Gesetzes Nr. 383/2012 vor.

Ing. Petr Moravec, SVOD Bohemia, z.s., hat den Verband der Personenbeförderungsunternehmen und seinen Standpunkt zu diesem Thema vorgestellt.

Auf der Grundlage der anregenden Präsentationen wurde eine Diskussion geführt und ein gemeinsames Interesse an der Organisation von Workshops zu Unterthemen im nächsten Zeitraum bekundet.